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Geschichte und (Geschichts-)politik in Thessaloniki und Makedonien (mit Ausflug nach Nordmazedonien)
Die Kompaktreise nach Thessaloniki und Umgebung richtet sich an Menschen, die die Schönheit der nordgriechischen Hafenstadt, ihre außergewöhnliche multikulturelle Vergangenheit und heutige politische Konflikte verstehen wollen. Die Reise rückt die politische Dimension von Geschichte in den Mittelpunkt und bietet spannende Einblicke in aktuelle gesellschaftliche Debatten in Griechenland.
Normalpreis
Ermäßigt
Content Left Column:
Die Geschichte Thessalonikis beginnt in der Antike, die Stadt wird kurz nach dem Tod Alexander des Großen im 4. Jahrhundert v.Chr. gegründet und ist ein wichtiger Stützpunkt zur Römerzeit. Selbst so scheinbar weit entfernte Geschichte hat in Thessaloniki fast immer Gegenwartsbezüge, was die Beschäftigung so spannend macht: Beginnend mit Alexander dem Großen und dem Makedonier-Reich, das zum Ausgangspunkt eines erst in jüngster Zeit erbittert ausgetragenen Streit zwischen Griechenland und Nachbar Nordmazedonien wurde. Selbst die Verkehrspolitik in der Stadt wird von der antiken Geschichte beeinflusst: Seit Jahren stockt der Bau der Metro in der Stadt, weil Tausende historische Objekte und Bauwerke ausgegraben wurden.
Zu byzantinischer Zeit (5.- 15. Jh.) wurde Thessaloniki zur zweitwichtigsten Stadt nach Konstantinopel; aus dieser Zeit stammt die mächtige Stadtmauer und die Zitadelle, die einst die Stadt umsäumte und noch heute in Teilen gut erhalten ist. Sie zählen ebenso wie mehrere Kirchen und weiteren Bauwerken dieser Zeit zum UNESCO-Weltkulturerbe. Es ist bezeichnend, dass dies nicht für die folgende osmanische Epoche (ab 1430) gilt, obwohl auch beeindruckende Hamame und Moscheen erhalten sind, die wir entdecken werden.
Die türkischen Spuren der einst multikulturelle Metropole sollten im griechischen Staat weitgehend verschwinden. Doch trotz aller heutigen politischen Differenzen und Konflikte zwischen Griechenland und der Türkei hat die enge historische Verflechtung tiefe Spuren hinterlassen; nicht zuletzt weil nach dem Ersten Weltkrieg im Rahmen eines „Bevölkerungsaustausches“ über eine Million Griechen ihre türkischen Heimat verlassen mussten. Den griechisch-türkischen Krieg hatte zuvor ein Mann entschieden, der ausgerechnet in Thessaloniki geboren wurde: Kemal Atatürk, dessen Geburtshaus wir besichtigen.
Nicht zuletzt werden wir die Spuren der faszinierenden und einzigartigen jüdischen Geschichte der Stadt erkunden. Hierher kamen zahlreiche Flüchtlinge, die 1492 auf Betreiben der neuen katholischen Herrscher aus Spanien fliehen mussten. Diese „sephardische“ Gemeinde mit ihrer besonderen Kultur und ihrer eigenen Sprache (Ladino oder „judäo-spanisch“) stellte zeitweise die größte Bevölkerungsgruppe in der Stadt. Ihre Geschichte endet unter der deutschen Besatzungsszeit mit der Deportation, Ghettoisierung und Ermordung.
Content Right Column:
Diese unglaublich komplexe Geschichte spiegelt sich heute in der Architektur, den Denkmälern und dem kulturellen Erbe der Stadt wider und führt immer wieder zu aktuellen Debatten. Während unserer Reise werden wir versuchen, die wichtigsten Orte dieser Geschichte in Thessaloniki und Nordgriechenland zu besuchen und den erinnerungspolitischen Kontext zu verstehen.
Im Rahmen unserer Reise werden wir auch einen Einblick in die aktuelle politische Landschaft Thessalonikis - und Griechenlands - gewinnen und uns mit aktuellen politischen Entwicklungen und Herausforderungen befassen. Diskussionen mit lokalen Expert*innen und politischen Akteur*innen werden uns helfen, ein Verständnis für die aktuellen sozialen, wirtschaftlichen und politischen Dynamiken zu entwickeln. Dazu zählt auch das wichtige und in Europa zunehmend umstrittene Thema Migration: Thessaloniki war 2015 ein wichtiger Transitort der „Balkanroute“.
Während unseres Tagesausflugs nach Skopje werden wir den jahrelangen Streit zwischen beiden Ländern, bei der die Geschichte eine zentrale Rolle spielte, beleuchten. Wir werden uns mit dem aktuellen Stand der Beziehungen beschäftigen und einen kurzen Einblick in das ex-jugoslawische Nachbarland und die Nachbarregion im Norden Griechenlands erhalten.
Abgerundet wird die Reise mit der kulinarischen Vielfalt, den Restaurants und Märkten, die Thessaloniki zu bieten hat. Thessaloniki wird oft als gastronomische Hauptstadt des Landes bezeichnet und ist seit 2021 die erste griechische Stadt, die in das UNESCO_Netzwerk „Stadt der Gastronomie“ aufgenommen wurde.
Info Box:
Die Reise ist in Berlin und im Saarland als Bildungsreise anerkannt. Bei Interesse können wir die Reise auch in weiteren Bundesländern anerkennen lassen. Eine Übersicht findet ihr hier: https://www.alsharq-reise.de/de/service#bildungsurlaub
Bis spätestens 28.08.24 geben wir Ihnen Bescheid, ob die Reise stattfindet. Eine frühzeitige Anmeldung wird empfohlen. Die Durchführung ist auch garantiert, wenn die Mindestteilnehmendenzahl vor diesem Datum erreicht wird.
Im reisepreis inbegriffen:
- 7 Übernachtungen im Mittelklassehotel
- Halbpension
- Begleitung durch deutschsprachige Reiseleitung, sowie teils griechisch und englischsprachige Reiseleitung
- Sämtliche Eintritte zu Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten
- Öffentliche Verkehrsmittel / Taxifahrten / Busfahrt nach Skopje
Zusätzliche leistungen:
- An- und Abreise
- Reiserücktrittsversicherung
- Persönliche Ausgaben vor Ort (z.B. alkoholische Getränke)
- Trinkgelder für Hotels und Guides (empfohlen werden 50 € für Vollzahler und 30 € für Studierende)
Der Reiseverlauf:
- Offizieller Reisebeginn um 17 Uhr im Hotel: kurze Vorstellungsrunde und Einführung in das Programm
- Gemeinsames Abendessen
- Einführung und anschließende Stadtführung Dr. René Wildangel
- Führung durch das Archäologisches Museum
- Abendessen im Traditionsrestaurant
- Gespräch mit einer politischen Stiftung zur politisch-wirtschaftlich-sozialen Lage in (Nord-)Griechenland
- Treffen mit Lokalpolitikern
- Kennenlernen der Märkte Thessalonikis // Foodtour mit einer lokalen Köchin und Weinexpertin
- Anschließend Stadttour zu den Themen Sex work und queerness
- Führung: Antike/ Alexander der Große: Die Königsgräber von Vergina
- Die moderne Stadt Veria, Führung in der Synagoge
- Zwischenfeedback
- Frühes Abendessen in Veria
- Optionaler Besuch des Weißen Turms
- Besuch Jüdisches Museum
- Stadtführung zu der jüdischen Geschichte
- Das Thema Flucht und Migration in Thessaloniki und Griechenland, Besuch einer Einrichtung für Geflüchtete und Gespräche
- Einführung zu dem Thema Nordmazedonien-Konflikt
- Fahrt nach Skopje, Nordmazedonien
- Gesellschaftspolitische Stadttour
- Treffen mit politischen Akteur*innen zur politischen Lage in Mordmazedonien und den Beziehungen mit Griechenland
- Rückfahrt nach Thessaloniki
- Bau der Metro mit Besichtigung
- Thema Verkehrspolitik und architektonisch-stadtplanerischer Input
- Mittagessen im Szenerestaurant „Poster“
- Kunst, Kultur, Architektur, Tourismus: Gespräche mit Kulturschaffenden und Aktivist*innen
- Besuch der Aristoteles-Universität
- Abschlussfeedback
- Offizielles Ende der Reise
Reisehinweise Ende:
Die Alsharq Reise GmbH behält sich vor, die Reise bei zu geringer Teilnehmendenzahl abzusagen. Wir empfehlen daher, mit der Flugbuchung auf die endgültige Zusage der Reisedurchführung seitens Alsharq zu warten. Bei Fragen senden Sie uns bitte eine Email oder rufen Sie uns an.