Soll man wirklich in die Türkei reisen?

Liebe potentielle Mitreisende, 

als deutsch-kurdische Reiseleiterin, die mehrere Jahre in der Türkei gelebt hat, möchte ich darlegen, warum es aus meiner Sicht wichtig ist, dass interessierte Menschen trotz der fragwürdigen Politik der türkischen Regierung in die Türkei und insbesondere in die Ost-Türkei reisen und die Bevölkerung vor Ort kennenlernen. Für unsere Reise bemühen sich mein Vater Cihan, der dritte Reiseleiter Christoph und ich, Gesprächspartner zu treffen, die gerade in Zeiten von „shrinking spaces“ versuchen, ihre zivilgesellschaftlichen Projekte und die Lokalpolitik lebendig zu halten und gerade nicht von der Regierung oder dem Ausland in eine Schublade gesteckt werden möchten. Diese Menschen und NGOs verlieren ihre Zuhörer*innen und Mitstreiter*innen in der internationalen Gemeinschaft, wenn immer weniger Bürger*innen, Journalist*innen, Aktivist*innen sowie Vertreter*innen ausländischer Stadtverwaltungen in die kurdischen Gebiete im Südosten der Türkei reisen.

Den Kontakt mit der Zivilgesellschaft am Leben halten

So treffen wir beispielsweise  Vahap Coskun, Professor an der juristischen Fakultät Diyarbakir und großer Verfechter des Friedensprozesses zwischen der PKK und der Regierung oder Özlem, die sich im kurdisch-türkischen Kulturaustausch bemüht. Mit diesen Treffen unterstützen wir nicht die Regierung, sondern versuchen zu verstehen, wie die Bevölkerung in der „neuen Türkei“ lebt.

Die Reise bringt sehr persönliche Einblicke in das Leben kurdischer Familien auf dem Dorf, in der Stadt. Dank unserer familiären Vernetzung können wir tiefe Einblicke in die Gesellschaften von Diyarbakir und der Umgebung ermöglichen.

Die lokal verwurzelte Reiseleitung ermöglicht persönliche Einblicke

Sicherheitstechnisch schätzen wir als Reiseleitung die Gefahrenquellen als sehr gering ein und erwarten einen reibungslosen Ablauf aufgrund von guten Kontakten zur Stadtverwaltung und anderen Behörden sowie enger Anbindung an die Rechtsanwaltskammer Diyarbakir. Der Militäreinsatz in Afrin hat momentan keine Auswirkungen auf die Sicherheitslage in den von uns besuchten Städten und Proteste sind in der jetzigen Situation nicht zu erwarten.

Es ist eine einmalige Gelegenheit, mit Alsharq Reise in die Südost Türkei zu fahren: Wanderungen durch spektakuläre Landschaften, Einblicke in lokale Kultur auf einer persönlichen Ebene und ausführliche Diskussionen über Gesellschaft, Kultur, Religion und Politik sind Teil des vielfältigen Programms. Wir freuen uns auf eure Anmerkungen, Anregungen und Denkanstöße vor, während und nach der Reise.

Wir bauen auf euch! Kommt mit.

Liebe Grüße

Klara