Alsharq

Marokko - das Land der Kontraste

Als „Land der Kontraste“ wird Marokko gerne in blumiger Sprache von Reiseführern und Tourismusagenturen angepriesen: Lebendige Souks, farbenprächtige Kasbahs, traditionelle Handwerkskunst, atemberaubende Natur zwischen Atlantikküste, Atlasgebirge und Saharawüste. Dabei hat Marokko gerade an Gegensätzen mehr zu bieten als bloße Postkartenmotive – was nicht zuletzt auf seine Lage zwischen Europa und Afrika zurückzuführen ist. 

Marokko orientiert sich gleichermaßen am arabischen Osten wie am europäischen Westen. Am Knotenpunkt der alten Handelsrouten lebt heute eine Gesellschaft, die geprägt ist von arabischen, berberischen, französischen, spanischen und subsaharischen Einflüssen, von muslimischen, sufischen und jüdischen Traditionen. Hieraus ergeben sich Widersprüche und Spannungen – sowie ein spannendes Miteinander.

Thematischer Schwerpunkt

Während der Reise setzen wir uns verstärkt mit den Kontrasten innerhalb der marokkanischen Gesellschaft auseinander. Wir gehen weg vom „orientalischen“ Klischee eines Märchens von 1001 Nacht und beschäftigen uns mit den gelebten Realitäten der Marokkaner_innen. Dabei lernen wir das politische System kennen, setzen uns mit gesellschaftlichen Problemen auseinander, sprechen über das koloniale Erbe und suchen den aktiven Austausch mit der lokalen Bevölkerung.

Auch werden wir die intensiven Kontraste der marokkanischen Landschaft erleben: vom Atlantischen Ozean über das Atlas-Gebirge, durch die Dadès-Schlucht, vorbei an Dattelplantagen, in die trockene Sahara-Wüste und hin in das grüne Ourika-Tal. 

Casablanca

Die bewegte Geschichte der größten Stadt Marokkos spiegelt sich in der eklektischen Architektur des Wirtschaftszentrums wider. Casablanca bietet kaum klassische „orientalischen” Sehenswürdigkeiten, dafür aber Orte, an denen sich die politischen, sozialen und kulturellen Umbrüche und Kontraste des urbanen Marokko aufzeigen lassen. Wir besuchen die beeindruckende Hassan II-Moschee, Wahrzeichen der Stadt und fünftgrößte Moschee der Welt. Während wir im Norden Marokkos sind, besuchen wir Rabat, die Hauptstadt Marokkos. Dort treffen wir uns mit verschiedenen politischen Akteuren und bekommen einen ersten Einblick in die politische Situation.

Marrakesch

Wegen der mündlichen Erzähltradition, die auf dem Djamaa El-Fna jeden Abend durch die Geschichtenerzähler lebendig wird, zählt der Platz seit 2001 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Schlangenbeschwörer, Gaukler und Scharlatane treiben hier ihr Unwesen und verlocken Tourist_innen zum Geldausgeben. Marrakesch besticht aber besonders durch seine faszinierende Altstadt, die Souks, seine historischen Königspaläste und seine grünen Gärten. Aber auch eine andere Seite Marrakeschs verdient Beachtung: die der verschiedenen Lebensrealitäten der Menschen vor Ort. So setzen wir uns mit dem Erbe der Kolonialzeit auseinander, treffen uns mit zivilgesellschaftlichen Initiativen und suchen das Gespräch mit der lokalen Bevölkerung.

Dadès-Schlucht

Die Fahrt durch das Atlas-Gebirge ist ein Highlight für sich: ständige wechselnde Landschaften und sich in die Täler schmiegende Dörfer beeindrucken. Wir besichtigen die Kasbah Ait Ben Haddou, die seit 1987 zum UNESCO Weltkulturerbe zählt und übernachten am Ufer des sprudelnden Dadés. Eine Wanderung durch den Grand Canyon Marokkos, die Dadés-Schlucht, sorgt für atemberaubende Ausblicke. Wir tauchen ein in die Kultur der Amazigh („Berber“) und treffen uns mit Künster_innen.

Sahara

So weit das Auge reicht erstreckt sich die Sahara. Wir wandern mit Kamelen durch die Wüste, schauen dem Sonnenuntergang zu und schlafen unter freiem Sternenhimmel – Mitten im Nirgendwo.

Ourika-Tal

Nach der Wüste sehnen wir uns nach sattem Grün und Erholung. Wir verbringen zwei Tage im Ourika-Tal in der Nähe von Marrakesch, wo wir die Umgebung erkunden, entspannen und in beeindruckenden Wasserfällen baden.